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Das sinfonische Gedicht "El Golpe Fatal" zeichnet in musikalisch sehr eindrücklichen Bildern einen lateinamerikanischen Stierkampf, eine "corrida de toros", nach. Unterstützt von kräftigen Akkorden, eröffnen Trommelwirbel und Trompetengeschmetter in würdevollen Klängen die "corrida". Der feierliche Charakter dieses Einleitungssatzes wird in breiten Linien und grellen Farben dargestellt und vom Rhythmus der südamerikanischen Schlaginstrumente wirkungsvoll dargestellt. Nach dem prunkvollen Defilee erscheint der Stier in der Arena. Er wird mit lautem Jubel von der begeisterten Menge empfangen. Eine Passage, die vom gesamten Orchester gespielt wird. Zwei kontrastierende Themen werden nun entwickelt und bahnen sich, gleich zwei Gegenpolen, einen Weg durch die ganze Komposition. Das erste Thema symbolisiert den Heldenmut und die Entschlossenheit des Matadors, während das zweite Thema das Bild des zum Tode verurteilten Stiers in vertraut melancholischen Klängen musikalisch umsetzt. Der Kampf beginnt, die Menge applaudiert. In wagemutigen Angriffen versucht der Matador, den Stier zu bezwingen. Der Kampf wird heftiger. Der Stier wird schwächer und kämpft mit letzter Kraft. Doch sein Schicksal ist vorbestimmt. Ein kurzes Signal der Blechbläser, von einer dumpfen "Todestrommel" gefolgt, gibt die Entscheidung der Kampfrichter bekannt: Der Matador hat den Zweikampf gewonnen, der Stier darf getötet werden. Es folgt der verhängnisvolle Schlag: "El Golpe Fatal". Der Stier schwankt und gibt erschöpft und kraftlos den Kampf auf. Sein Tod löst lauten Jubel aus. Der Matador triumphiert. Unter dem Beifall der begeisterten Menge dreht er eine letzte Ehrenrunde, während der getötete Stier von den "mulillas" fortgeschleppt wird. Die kräftigen Schlussakkorde unterstreichen den Triumph des Matadors und den freudigen Jubel der Menge. Der letzte Ton jedoch klingt leise und melancholisch weiter, als Symbol für den traurigen Ausgang des Kampfes.
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